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Langzeittest: Cardo Packtalk Edge

Seit diesem Jahr verwende ich das Cardo Packtalk Edge an meinem SHOEI Motorradhelm. Mittlerweile bin ich damit schon mehr als 7.000 Kilometer unterwegs gewesen. Dabei habe ich das marktführende Intercom auf Herz und Nieren getestet, damit experimentiert und die Vor- wie Nachteile kennengelernt.

Das Cardo Packtalk Edge

Cardo Packtalk EdgeBereits zu Beginn der Motorradsaison verfasste ich einen ersten Bericht über das Cardo Packtalk Edge. In den letzten Monaten habe ich mich intensiv mit dem Gerät auf meinen Motorradtouren sowie Gruppenausfahrten auseinandergesetzt. Cardo ist derzeitiger Marktführer im Bereich der Kommunikationssysteme. Neben ausgereifter Technik, Verarbeitung und Bedienung stechen besonders Design sowie native Bedienung hervor. Eigentlich kein Wunder, denn schließlich greift das Unternehmen auf mehr als 20 Jahre Erfahrunge zurück.

Wie bereits im ersten Artikel erwähnt, ist der Einbau sehr einfach. Bei meinem ersten Helm brauchte ich etwas Geduld und die Bedienungsanleitung, um die Installation perfekt hin zu bekommen. Ich habe danach noch andere Cardo Geräte für Freunde und Bekannte verbaut, was unglaublich leicht von der Hand ging. Wenn mal einmal weiß, wie Kabel ideal verlegt werden, ist der Einbau in 15 - 20 Minuten erledigt.

Hier nochmals eine kleine Übersicht über die wichtigsten Eckdaten vom Cardo Packtalk Edge:

  • Magnetische Air-Mount Befestigung
  • DMC (Mesh) Standard der zweiten Generation
  • Hochwertige 30mm JBL Kopfhöhrer
  • Steuerung per Sprachbefehl bzw. 3 Knöpfe und Stellrad
  • mit bis zu 15 Geräte koppelbar
  • Wasserdicht nach IP67 Standard

Gänzlich neu im Produktportfolio von Cardo ist das Packtalk Pro. Es ist bau- und funktionsgleich dem Packtalk Edge. Zusätzlich verfügt es über eine automatische Unfalldetektion und präsentiert sich chic gänzlich in Schwarz.

Die Bedienung vom Cardo Packtalk Edge

Cardo Packtalk EdgeZur Steuerung vom Kommunikationssystem gibt es zwei Möglichkeiten. Einerseits ganz klassisch über die 3 Knöpfe sowie Stellrad an der Außenseite. Daneben kann es ebenso per Sprachbefehle bedient werden.

Die Bedienung mit den Knöpfen und dem Stellrad sorgte bei mir anfänglich für etwas Verwirrung. Der Verpackung liegt selbstverständlich eine Bedienungsanleitung bei, welche die Funktionen genau erklärt und welche Tasten jeweils zu drücken sind. Bei den ersten Ausfahrten bzw. Gerätepairings konnte ich einige Funktionen nicht nutzen, da mir schlechthin die Tastenkombinationen nicht einfielen. Zum Glück war ich mit dieser Erkenntnis nie alleine. Es dauert einfach seine Zeit, bis man sich an die Bedienung gewöhnt und die Tastenkombinationen im Kopf hat. Die Steuerung mittels der Sprachbefehle ist hier von Beginn an eindeutig einfacher. Außerdem ist es unnötig, die Hand vom Lenker zu nehmen, was ein Plus an Sicherheit garantiert.

Auf der Motorradtour (fast) immer gut verbunden

Cardo AppBevor die Motorradtour los geht muss man die Intercoms miteinander verbinden. Das geht zum einen über Mesh und zum anderen über Bluetooth. Auch das Koppeln von Geräten von Fremdherstellern ist absolut kein Problem. Wenn ich mich mit nur einem Tourenpartner verbinden will, dann funktioniert dies einwandfrei über die Taste am Packtalk Edge. Bei mehreren Teilnehmern verwende ich lieber die Cardo Connect App, da es viel unkomplizierter ist. Möchte man mehrere Geräte oder Intercoms anderer Hersteller hinzufügen, dann führt an der App kein Weg vorbei.

Die Kopplung via Mesh hat einige Vorteile. Die Reichweite ist recht hoch. Bei meinen Tests waren es rund 800m; abhängig von der Topografie der Strecke. Fällt ein Teilnehmer mal aus der Gruppe raus, so sorgt die automatische Healing Funktion dafür, dass sich das Packtalk Edge ganz automatisch wieder einfügt. Dies funktioniert nicht nur mit Geräten von Cardo, sondern auch mit Sena, sofern es mit Sena Mesh 2.0 ausgestattet ist. Während meiner Ausfahrten leistete dies Funktion gute Arbeit. Ab und an kam es jedoch vor, dass sich die Geräte nicht mehr fanden. In diesem Fall war eine erneute Kopplung nötig. Warum das so ist, kann ich nicht beantworten.

Kommunikationssystem ohne Mesh Technologie müssen per Bluetooth in der App verbunden werden. Die Grenze der Reichweite liegt bei max. 300m auf freier Fläche. Hier haben sich 2 Nachteile herausgestellt. Die Sprachqualität erreich nicht das Niveau von Mesh. Ferner gibt es keine Healing Funktion. Sind mit Bluetooth gekoppelte Geräte einmal aus der Gruppe raus, so fügen sie sich nicht mehr automatisch ein.

Navigation mit RISER

RISER ist eine der führenden Navigationsapps für Smartphones. Damit können Touren geplant sowie mit einer weltweiten Community geteilt werden. Augfrund eines durchdachten Algorithmus geht es nicht direkt von A nach B. Vielmehr stellt sich die App auf die Bedürfnisse von Motorradfahrern ein und bietet abwechslungsreiche Strecken abseits bekannter Routen. Mit der Funktion reRide können Motorradtouren von anderen Mitgliedern einfach importiert und nachgefahren werden. Ebenso gibt es regelmäßige Challenges mit attraktiven Preisen.

Cardo ist zu 100% mit RISER kompatibel. Einmal die Route eingegeben, bekommt man die Streckenanweisungen verbal direkt angesagt. Die Anweisungen sind klar und deutlich. So entfällt der Blick auf die Karte und man kann sich gänzlich dem Fahrerlebnis sowie der Natur widmen. 

Stabil, unerschütterlich, Cardo

Mein Cardo Packtalk Edge musste so einige Härtetests überstehen. Ich wollte herausfinden, wo die Grenzen der Haltbarkeit sind und wurde mehr als positiv überrascht. Es ist mir nicht gelungen, das Intercom im Rahmen einer "normalen" Nutzung zu zerstören. Natürlich bin ich nicht mit der Straßenwalze darüber gefahren.

  • Helmhalterung: mein Cardo Packtalk Edge ist mittels Klebehalterung am Motorradhelm angebracht. Ich wollte herausfinden, bei welcher Geschwindigkeit sich das Gerät verabschiedet. Erstaunlicherweise trotzte es dem Fahrtwind souverän sogar bei mehr als 260 km/h. Geschwindigkeitscheck top!
  • Wasser marsch: Das Cardo Packtalk Edge ist wasserdicht laut IP67 Standard. Unter Laborbedingungen bedeutet das Staub- und Wasserdichtheit. Ich hab das Intercom in ein Wasserglas gelegt und 15 Minuten gewartet. Fazit: es funktionierte anschließend tadellos. Wichtig dabei ist, dass der Gummiverschluss bei der Ladebuchse auch wirklich sauber geschlossen ist.
  • Achtung, Sturzgefahr: In der Hand fühlt sich das Cardo Packtalk Edge extrem robust und hochwertig an. Dass es Stürze aus Hüfthöhe standhält war für mich eine Selbstverständlichkeit. Es kommt durchaus vor, dass der Helm mal vom Lenker fällt oder das Intercom aus den Händen gleitet. Damit wollte ich mich nicht zufrieden geben. Kurzerhand warf ich das Gerät aus dem ersten Stock auf die Straße. Keine Kratzer, keine Blessuren oder sonstige Defekte. Top in Verarbeitung und Robustheit.

Ein ungleiches Duell: Cardo gegen Siri

Cardo Packtalk EdgeWie eingangs bereits erwähnt, kann das Cardo Packtalk Edge mittels der Tasten sowie Stellrad oder per Sprachbefehl gesteuert werden. Die Bedienung über die Tasten funktioniert ohne Probleme. Man muss sich nur die verschiedenen Kombinationen einprägen. Viel komfortabler ist hingegen die Steuerung mittels Sprachbefehle. Ein einfaches "Hey Cardo" reicht aus, um anschließend die gewünschte Aktion auszuführen. Auch Siri von Apple und Google Assistent ist mit Cardo kompatibel.

Grundsätzlich ziehe ich die Sprachsteuerung vom Cardo vor. In meinem Fall funktionieren leider nicht alle verfügbaren Sprachbefehle. Der Grund dafür liegt darin, dass Cardo nicht auf das Internet zugreift, sondern die Befehle "lokal" am Gerät gespeichert hat. Ich besitze eine leicht exzentrische bzw. prägnante Stimme. Daher versteht mich Cardo nicht immer. So kann ich einige Funktionen nur mit den Tasten ausführen.

Bei Siri von Apple sieht die Sachlage gänzlich anders aus. Sie nutzt für die Spracheingabe das Internet und kann so viel flexibler auf unterschiedliche Timbren reagieren. Außerdem sind die Sprachbefehle nicht nur auf die Steuerung vom iPhone begrenzt, sondern erlauben Zugriff auf Navigation, Informationen und unzählige andere Funktionen. Daher ist das Duell nicht ganz fair. Unterm Strich fand ich für mich die beste Kombination und habe mich an die Bedienung vom Cardo Packtalk Edge absolut gewöhnt.

Fazit

Viele Jahre war ich Kommunikationssystemen gegenüber skeptisch eingestellt. Beim Biken will ich mich nur aufs Fahren konzentrieren und keiner Ablenkung ausgesetzt sein. Doch seitdem ich das Cardo Packtalk Edge im Einsatz habe, hat sich meine Einstellung verändert. Gerade die Kommunikation mit anderen Bikern macht die Ausfahrt viel einfacher. Handzeichen sind obsolet und man kann sich auf einfache Weise austauschen. Auch das Hören von Musik weiß ich zu schätzen. Ganz leise im Hintergrund ist es auf einfachen Strecken eine angenehme Abwechslung. Die Telefonfunktion nutze ich nur selten, denn dies lenkt mich viel zu sehr vom Fahrerlebnis ab und trägt nicht zur Förderung der Konzentration am Bike bei. Doch die Sprachqualität ist enorm. Durch das herausragende Mikrofon merkt der Gesprächspartner nicht, dass man mit dem Motorrad unterwegs ist. Fakt ist, dass ich auf das Cardo Packtalk Edge keinesfalls mehr verzichten möchte.

Ebenso habe ich andere Kommunikationsgeräte ausprobiert. Für mich ist Cardo die erste Wahl. Kein anderer Hersteller bieten vergleichbaren Komfort, Qualität sowie Bedienbarkeit.

Abschließend fasse ich meine Vor- und Nachteile kurz Zusammen:

Vorteile

  • Einfach Einrichtung und Steuerung.
  • Genialer Sound durch die 30mm JBL Kopfhörer.
  • Perfekte Sprachqualität vom Mikrofon.
  • Verarbeitungsqualität und Haltbarkeit.
  • Kopplung von bis zu 15 Geräten
  • Kommunikation in der Gruppe wird immens erleichtert.
  • Mit Geräten von Fremdherstellern kompatibel.
  • Zugriff auf Siri von Apple und Google Assistant.
  • 100% kompatibel mit der Navigationsapp RISER.
  • Ein zuverlässiger, kompetenter Servicesupport zu allen Fragen.

Nachteile

  • Schwierigkeiten mit den Cardo Sprachbefehlen bei bestimmten Stimmlagen.
  • Healing Funktion funktioniert nicht immer.
  • Kopplung unterschiedlicher Gerätehersteller muss immer über die App erfolgen und braucht etwas Zeit.
  • Reichweite und Sprachqualität bei Bluetooth nicht sehr hoch.

 

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